Checkliste Finanzen Jahresanfang

Checkliste Finanzen zum Jahresanfang – 11 Punkte, die du jetzt erledigen solltest

12/01/2022

Alle Jahre wieder starten wir mehr oder weniger gut organisiert mit unseren Finanzen ins neue Jahr. Damit du nicht das Gefühl bekommst etwas zu übersehen, habe ich dir eine Checkliste für deine Finanzen zum Jahresanfang an Aufgaben zusammen gestellt. 

Einfach abarbeiten und fürs nächste Jahr aufheben und gerne erweitern.

1. Freistellungsauftrag

  • Überprüfe deine Freistellungsaufträge. Hast du überall dort, wo einer notwendig ist, einen erteilt? Passt die Höhe? 
  • Hast du eine Übersicht über deine erteilten Freistellungsaufträge? Wenn nicht, wird es Zeit eine solche zu erstellen.
  • Passt die Gesamtsumme aller Freistellungsaufträge? Bei Alleinstehenden beträgt dieser im Jahr 2022: 801 Euro und ab 2023: 1.000 Euro. Bei Verheirateten entsprechend im Jahr 2022: 1.602 Euro und ab 2023: 2.000 Euro.

2. Unterlagen für die Steuererklärung

Die Steuererklärung vorzubereiten, gehört sicherlich nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Die Aussicht auf eine (hoffentlich) Rückerstattung motiviert mich jedoch, zeitnah alles zu erledigen. Um mir/uns das  in der Familie zu erleichtern, legen wir immer einen Ordner ‚Steuern’ zum Jahresanfang an. In dem heften wir über das Jahr hinweg alle Belege und Unterlagen ab, die für die Steuererklärung relevant sind. 

Anfang des Jahres werden dann final alle Unterlagen zusammen getragen. Um mich da nicht jedes Mal neu reinzudenken, habe ich uns eine Checkliste erstellt. Auf dieser stehen alle Informationen und Unterlagen, die jedes Mal für unsere Steuererklärung benötigt werden. Die brauche ich dann nur abzuarbeiten. Sollte in einem Jahr etwas Neues hinzukommen, ergänze ich die Liste einfach und weiß im nächsten Jahr gleich Bescheid.

Solch eine Liste ist natürlich immer individuell. Hier ein paar Beispiele:

  • Deine Steuer-Identifikationsnummer
  • Ausdruck deiner elektronischen Lohnsteuerbescheinigung
  • Erträgnisaufstellung deines/deiner Depots
  • Einnahmen-Überschuss-Rechnung bei Freiberuflich tätigen 
  • Rechnungen und Überweisungsnachweise für haushaltsnahe Dienstleistungen 
  • Bescheinigung über Kinderbetreuungskosten
  • Spendenquittungen
  • Beiträge zu Gewerkschaften und Berufsverbänden
  • Ausgaben für Arbeitsmittel (Fachliteratur, Laptoptasche)
  • Nachweis über Fortbildungskosten
  • Nachweis zu Bewerbungskosten
  • Beitragsnachweise zu privaten Rentenversicherungen, Altersvorsorgebeiträgen (z. B. Riester- oder Rürup-Rente)
  • Beitragsnachweis zu Lebensversicherungen, Risiko-Lebensversicherungen und Unfallversicherungen
  • Beitragsnachweise zu Haftpflichtversicherungen (Privathaftpflicht, Kfz-Haftpflicht)
  • Rechnungen über Steuerberatungskosten oder einer Steuer-Software

3. Depot

  • Passt dein Freistellungsauftrag noch (siehe auch Punkt 1)?
  • Sind deine ETF-Sparpläne weiterhin kostenlos?
  • Kannst du deine Sparrate erhöhen?
  • Passt deine ursprünglich gewählte ETF-Aufteilung (Gewichtung) noch? Oder solltest du nachjustieren? Also wenn etwa deine Aufteilung bei 70 % MSCI World + 30 % MSCI EM lag, ist es möglich, dass sich durch Kursveränderungen deine Aufteilung der im Depot befindlichen ETFs über das Jahr hinweg verändert hat.

4. Girokonto / Tagesgeldkonto

In meiner Checkliste Finanzen zum Jahresanfang darf natürlich auch nicht das Giro- und Tagesgeldkonto fehlen. Deshalb auch hier zwei Fragen, die du klären solltest.

  • Verlangt dein Anbieter mittlerweile Negativzinsen (Verwahrentgelt?)
  • Haben sich die Kosten verändert?

5. Riester-Zulage beantragen

Ich bin kein großer Fan von Riesterverträgen. Solltest du aber einen solchen Vertrag in der Vergangenheit abgeschlossen und auch Zulagen dafür erhalten haben, ist es sinnvoll sie weiterhin zu beantragen. Weitere Informationen zur Riester-Rente und wie du die Zulage beantragst, findest du auf der Webseite von Finanztip.

6. Versicherungen / Abos / Handyvertrag / Energieversorger

  • Benötigst du sämtliche deiner Versicherungen und Abos weiterhin?
  • Gibt es ggf. günstigere Verträge oder welche mit umfangreicheren Leistungen? 
  • Passt die Absicherung für dich und deine Familie noch? 
  • Haben sich Änderungen ergeben? (Umzug in eine größere Wohnung, Hausratversicherung anpassen, bei Heirat oder einem Kind können Familientarife vorteilhafter sein)
  • Gibt es einen günstigeren Handyvertrag (Check24) oder mehr Leistungen bei gleichem Preis?
  • Bei den in der Vergangenheit gestiegenen Energiepreisen lohnt sich z. B. ein Vergleich der Stromanbieter.

7. Notgroschen

  • Passt die Höhe deines Notgroschens noch zu deiner Lebenssituation? Ggf. Höhe anpassen.
  • Da es sich vermutlich auf einem Tagesgeldkonto befindet, überprüfe auch hier, ob Negativzinsen berechnet werden und wenn ja, ab welchen Betrag (siehe auch Punkt 4). 

8. Liquidität

  • Hast du das Geld für die Jahresversicherungsbeiträge verfügbar?
  • Jahresplanung für das nächste Jahr: Welche Anschaffungen und Urlaube sind geplant, wann werden die Versicherungsbeiträge in welcher Höhe abgebucht? Dafür Überweise dir monatlich Geld auf ein Tagesgeldkonto, optimalerweise per Dauerauftrag. Dann musst du dich den Rest des Jahres nicht weiter darum kümmern.

9. Vermögensplanung

Das ist einer meiner Lieblingspunkte. Hierbei geht es darum, dass du deine kurz- (Urlaub, Handykauf), aber vor allem mittel- (Eigenkapital für den Kauf einer Immobilie, Autokauf) und langfristigen (Altersvorsorge, Vermögensaufbau) Finanzziele im Blick behältst, um sie auch realistisch zu erreichen.

Für jedes der Ziele hast du einen Betrag und Zeitpunkt festgelegt. Ein Beispiel wäre: Am 1. Januar 2026 werde ich 25.000 Euro Eigenkapital für den Kauf einer Eigentumswohnung haben. 

Nun gleichst du Jahr für Jahr deinen Fortschritt ab.  Dafür hast du dir am Jahresanfang einen Betrag notiert, der am Jahresende durch deine z. B. Sparpläne erreicht werden soll. 

  • Hast du deine Vermögensziele in dem Jahr erreicht?
  • Musst du Anpassungen vornehmen?
  • Kannst du deine Sparrate erhöhen, auch wenn es ‚nur‘ 20 Euro sind?

10. Kredite

  • Gibt es bei deiner Immobilienfinanzierung ein Sondertilgungsrecht? Dafür musst du in deinen Kreditvertrag schauen. Wann ist das und in welcher Höhe kannst du zusätzlich tilgen? Lege dir das Datum auf Termin. Der Termin und die Höhe verändern sich nicht.
  • Hast du einen Dispokredit auf deinem Girokonto und nutzt ihn? Das ist so ziemlich der teuerste Kredit, den es gibt, die Rückzahlung sollte bei dir oberste Priorität haben.

11. Steuerklasse

Zum Abschluss noch ein Hinweis zu deiner Steuerklasse. Über die Steuerklassen regelt der Staat genauer gesagt das Finanzamt, wie viel Steuern du über das Jahr hinweg (vorab) monatlich zu zahlen hast. 

Als Single oder Alleinerziehende gibt es für dich nur eine Steuerklasse.

Solltest du jedoch verheiratet sein, kannst du zwischen den Steuerklassen 3, 4 und 5 wählen. 

Als Paar könnt ihr beide die Steuerklasse 4 wählen, dann hat keiner einen Vorteil über dem anderen. Es wird garantiert auch keine Lohnsteuer-Nachzahlung fällig. Erstattungen aus anderen Bereichen der Steuererklärung sind natürlich möglich.

In Deutschland ist es jedoch oft so, dass der Partner mit dem höheren Einkommen (oft der Mann) die Steuerklasse 3 wählt und der Partner mit dem niedrigeren Einkommen (häufiger die Frau) Steuerklasse 5. 

Dadurch ist das Nettoeinkommen beim Partner mit der Steuerklasse 3 höher, da ihm beide Grundfreibeträge (von beiden Partnern) zugeschrieben werden. Bei Steuerklasse 5 wiederum wird kein Grundfreibetrag berücksichtigt.

  • Ist ein Steuerklassen-Wechsel für dich sinnvoll?

Das Jahr kann kommen

Wenn du alle Punkte abgehakt hast, kannst du entspannt dem neuen Jahr begegnen.   

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SMUF Stern

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